Es gibt etliche chronische Krankheiten oder Abnützungszustände, z.B. Arthrose, die mit körpereigenen (autologen) Stammzellen aus Fett (Adipose-Derived Stem Cells, ADSC) behandelt werden können. Dazu ist ein kleiner Eingriff unter Lokalanästhesie zur Fettgewinnung vom/von der Patienten/in erforderlich. Die Stammzellen werden nach der Isolation aus dem Fett auf schonende Weise injiziert. Ist der/die Patient/in mobil und in gutem Allgemeinzustand, lässt sich die Behandlung in einer spezialisierten Praxis oder Tagesklinik bei entsprechendem Knowhow sehr risikoarm ambulant durchführen.
Handelt es sich aber um eine/n sehr alten, schwerkranken oder stark geschwächten Patienten/in, so kann statt einer Therapie mit körpereigenen Stammzellen eine Behandlung mit geeigneten Spender-Stammzellen von jungen gesunden Spendern erfolgen (allogene Stammzelltransplantation). Die Verwendung von Spender-Stammzellen erspart betroffenen Patienten/innen die operative Entnahme, die bei schlechtem Allgemeinzustand eine zusätzliche Belastung darstellen kann, und sie bekommen jüngere Stammzellen mit höherem Heilpotential.
Allergien oder Abstoßungen sind übrigens bei derartigen Therapien nicht bekannt geworden. Spender-Stammzellen sind gut verträglich. Trotzdem sind Therapien mit Spender-Stammzellen zur Zeit in Europa unzulässig, obwohl sich Fremdspenden in der Medizin bewährt haben, man denke nur an Blutspenden, Plasmaspenden, Organspenden und Knochenmarktransplantationen – heilungssuchende Patienten/innen müssen für Stammzelltherapien mit Spender-Stammzellen ins Ausland reisen.
Nicht gerade patientenfreundlich, dafür freut sich die Pharmaindustrie auf neue Patente…
Ihr DDr. Heinrich