Die Stammzellforschung erobert immer weitere Gebiete der Medizin. Bei Krankheiten, wo die heutige Medizin an ihre Grenzen stößt, wird zunehmend das Potential der Heilkräfte unserer körpereigenen Stammzellen erforscht und nutzbar gemacht.
So gibt es inzwischen Hinweise, dass die aus Fettgewebe gewonnenen Stammzellen auch bei der Behandlung von Wundheilungsstörungen eingesetzt werden können. Der positive Effekt der Stammzellbehandlung schlecht heilender Wunden wird mittlerweile in mehreren Studien weltweit genauer untersucht.
Defekte der Haut entstehen jeden Tag bei den alltäglichsten Tätigkeiten. Ein gesunder Körper ist in der Lage, diese kleinen Schäden selbst zu behandeln und zu heilen. Wird aber der äußere Einfluss zu stark, zum Beispiel bei einer großflächigen Verbrennung, erfordert dies medizinische Hilfe. Doch selbst kleine Wunden können sich bei gestörter Wundheilung, wie etwa bei Patienten/innen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen, zu einem großen Problem entwickeln. Die Selbstheilungskräfte reichen nicht mehr aus. Hier kommen die Stammzellen mit ihrem erheblichen biologischen Potential ins Spiel:
Verbrennungen können mitunter tiefe Wunden verursachen. Eine neue Therapie mit Stammzellen wurde an Mäusen erprobt und festgestellt, dass die Verabreichung von aus Fett gewonnenen Stammzellen (Stromal Vascular Fraction, SVF) die Wundheilung nach Verbrennungen fördert. Die Wunden der behandelten Mäuse heilten besser, als die von Mäusen, die keine Stammzellen erhielten. Durch die verbesserte Heilung konnte darüber hinaus die Gefahr einer Infektion gesenkt werden.
Auch bei anderen Wunddefekten wie diabetischen Geschwüren oder durch Venenleiden entstandenen chronischen Wunden können Stammzellen aus Eigenfett den Körper bei der Heilung unterstützen. Die Stammzellen erneuern nicht nur die Haut, sondern dürften auch die Blutversorgung im beschädigten Gebiet verbessern, wodurch der Körper die Wunden besser in den Griff kriegen kann.
Ihr DDr. Heinrich