Studien und Erfahrungsberichte zeigen: Die Gelenke schmerzen nach der Behandlung weniger.
Wien. Zwei von drei Menschen über 65 sind von Arthrose betroffen. Auch viele jüngere Menschen leiden unter Gelenkproblemen, z.B. nach Sportunfällen. Bisher konnte die Medizin lediglich die Symptome wie Schmerzen und Unbeweglichkeit behandeln. Um die Beweglichkeit der geschädigten Gelenke wiederherzustellen und die Schmerzen zu lindern, war man bisher auf eine medikamentöse Behandlung oder einen künstlichen Gelenkersatz angewiesen.
Aktuelle Studien und Erfahrungen zeigen nun, dass Stammzellen aus Körperfett Schmerzen und Unbeweglichkeit lindern und zur Regeneration der schadhaften Gelenke beitragen können.
So wurde kürzlich eine Patientin, die unter Arthrose des Daumengelenks (Rhizarthrose) litt, am Grazer Universitätsklinikum erfolgreich mit Stammzellen aus ihrem eigenen Fett behandelt: Im Rahmen des Eingriffs wurden ihre eigenen Fettstammzellen in den Bereich des Daumengelenks einer Hand injiziert. In der Folge verbesserte sich die Beweglichkeit und die Patientin konnte die Hand wieder nutzen. Aufgrund des erzielten Erfolgs und des schonenden Behandlungsablaufs möchte die Patientin nun auch ihre andere Hand mit Stammzellen behandeln lassen. „Stammzellen aus Fettgewebe wirken im Körper entzündungshemmend und regenerierend. Bei der Behandlung von Gelenkerkrankungen mit Stammzellen macht sich die regenerative Medizin diesen körpereigenen Heilungsmechanismus zunutze“, erklärt Karl-Georg Heinrich, auf dem Gebiet der regenerativen und ästhetischen Medizin tätiger Arzt aus Wien. Die Gelenkbehandlung mit körpereigenen Stammzellen aus dem Fettgewebe erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung. „Die Fettstammzellen regen offenbar im geschädigten Gelenk die Regeneration des Knorpels an und helfen, die Ursache der Gelenkprobleme zu beheben“, sagt Heinrich.
Erschienen in den Salzburger Nachrichten am 18.1.2017.