In einer kürzlich veröffentlichten klinischen Studie aus Marseille wurde 12 Patientinnen mit Durchblutungsstörungen in den Händen (Raynaud-Syndrom) erfolgversprechend mit körpereigenen (autologen) Stammzellen behandelt. Bei der „Weißfingerkrankheit“ kommt es zu einem Erblassen der Finger aufgrund der verringerten Durchblutung. Die Durchblutungsstörungen waren von der Bindegewebserkrankung Sklerodermie ausgelöst worden, die zum Formenkreis der Autoimmunerkrankungen zählt. Frauen sind fünfmal häufiger betroffen als Männer.
Im Rahmen der Studie wurde den Patientinnen eine Suspension aus körpereigenen Stammzellen (Stromal Vascular Fraction, SVF) in die Finger injiziert. Die Stammzellsuspension wurde aus einer kleinen Fettmenge gewonnen, die mittels Fettabsaugung entnommen wurde. Die Behandlungen verliefen ohne jede Nebenwirkung, bei allen Patientinnen zeigte sich eine Verbesserung der Symptomatik. Hier sieht man wieder einmal, wie die ästhetische Chirurgie die therapeutische Medizin befruchtet.
Auch in meiner Ordination haben wir Fälle von Sklerodermie und anderen Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandelt. Darunter war eine Patientin mit Sklerodermie, die vor allem unter der pergamentartigen Veränderung der Haut Ihrer Hände litt. Bei Sklerodermie kommt es, abgesehen von Durchblutungsstörungen, meist zu solchen Hautveränderungen, die sich mittels Stammzellinjektionen oft bessern lassen. Zusätzlich sollten bei Sklerodermie auch intravenöse Infusionen mit körpereigenen Stammzellen erfolgen, da bei systemischen Autoimmunerkrankungen auch eine systemische Anwendung wichtig ist.
Alles in allem – sehr gute Neuigkeiten für betroffene Patienten/innen und ihre Ärzte/innen.
Ihr DDr. Heinrich