Wie Sie als Leser/in meines Blogs wissen, arbeiten wir in unserer Ordination in Wien schon länger mit Stammzelltherapie bei Haarausfall und konnten sehr ermutigende Ergebnisse erzielen.
Eine neue Studie aus den USA bestätigt nun, dass Männer und Frauen mit schütterem Haar zu Recht neue Hoffnung schöpfen können: Sie belegt die positive Wirkung von Stammzellen auf den Haarwuchs. Genetisch bedingter Haarausfall (Alopezie) war bis dato medizinisch gesehen eine große Herausforderung. Viele Patienten, die unter Haarverlust leiden, kann künftig eine aufwendige Einzelhaartransplantation, wie sie standardmäßig durchgeführt wurden, erspart bleiben.
Verantwortlich dafür sind therapeutisch breit nutzbare Eigenschaften der Stammzellen, die unter anderem neuen Haarwuchs bewirken. Die Stammzellen wurden aus dem Fettgewebe der Patienten gewonnen. Bei 9 von 10 Patienten konnte im Rahmen der US-Studie ein überaus zufriedenstellendes Ergebnis durch Injektion der Stammzellen in die betroffenen Bereiche erreicht werden: So kam es im Laufe eines halben Jahres je nach Stadium der Alopezie zu einem Anstieg der Haardichte um 17 bis 29 Prozent. Betroffenen Personen könnte durch eine solche Injektionstherapie sanft geholfen werden.
Auch bei uns wird dem Patienten zu Beginn eine kleine Menge an Körperfett mittels gewebeschonender Mikrokanülen abgesaugt. Die unmittelbar darauf aus dem Fett gewonnenen Stammzellen werden anschließend in betroffene Kopfareale injiziert. Die Stammzellen führen zu einer Neubildung von Haarfollikeln, indem sie wachstumsfördernde Signale abgeben. Der halb- bis zweistündige Eingriff erfolgt ambulant und unter lokaler Betäubung.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Haarausfall ermöglicht Platelet-Rich-Plasma (PRP) aus dem Blut des Patienten. Mit der regenerativen Kraft von Blutplättchen (Thrombozyten) und Wachstumsfaktoren aus dem Blut kann der Haarwuchs angeregt werden. Diese Behandlung ist deutlich einfacher, als die Stammzelltherapie, ist aber nicht so wirksam und sollte einmal jährlich wiederholt werden.
Meist kombinieren wir beide Behandlungen, weil sich gezeigt hat, dass PRP die Aktivität von injizierten Stammzellen anregt. Diese therapeutische Synergie bewirkt dichteren und nachhaltigeren Haarwuchs.
Ihr DDr. Heinrich